SG pflanzt mit Förderverein Kulturlandschaft Schwalm Stadtklimabaum

„Jeder starke Baum war einmal eine kleine Pflanze. Und jede große Tat beginnt mit einem kleinen guten Gedanken.” Mit diesen Worten eröffnete Rebecca Bernhardt von der Umwelt-AG das dritte „Baumgeflüster”, welches der „Förderverein Kulturlandschaft Schwalm e.V.“ in Kooperation mit dem SG veranstaltete. Dieses war auch wortwörtlich gewachsen. Von der anfänglichen Idee, zum 111. Schuljubiläum 111 Bäume zu pflanzen, von denen zwei auf dem vorderen Schulhof stehen und wo 2023 das erste „Baumgeflüster” stattfand, über die Pflanzung einer vom Förderverein gestifteten Eiche mit Basaltstele auf dem inneren Schulhof in 2024 als Hommage an die Kunstaktion „7000 Eichen” von Joseph Beuys in Kassel. Mit der aktuellen Veranstaltung wurde das „Baumgeflüster” sozusagen erwachsen, wuchs aus der Schule heraus in die Stadt, in die Gesellschaft, in die Zukunft… —begleitet von vielen guten Gedanken.

Die Schülerinnen und Schüler der Umwelt-AG lasen oder schrieben an den verschiedenen Wegpunkten —Mensa, Schulhof und Haaßehügel — Zitate über Bäume. Jörg Haafke, Vorsitzender des Fördervereins, betonte die Bedeutsamkeit von Bäumen für ein besseres Stadtklima. Exklusive Informationen zu Beuys’ Kunstwerk brachte Volker Schäfer, Vorsitzender der Stiftung „7000 Eichen”, aus Kassel mit. Er zeigte, wie der Künstler die Pflanzung von so vielen Bäumen ins Leben gerufen und finanziert hatte. Eindrucksvoll veranschaulichten Vorher-Nachher-Fotos, wie viel lebendiger und grüner Kassel durch diese Aktion geworden ist. Im Anschluss erzählte Rainer Rappmann per Online-Konferenz von seiner Arbeit mit Joseph Beuys und betonte mit dessen Zitat unsere heutige Verantwortung für Zukunftsgestaltung: “Die Zukunft, die wir wollen, müssen wir erfinden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.”

In einer kleinen Pause wurde die gut angewachsene Eiche auf dem Schulhof besucht und von Volker Schäfer mit Kasseler Wasser „getauft”. Die Umwelt-AG reichte Apfelsaft und selbstgebackene Plätzchen in Eichenblattform. Anschließend wanderte die Gruppe zum Haaße-Hügel, wo auf der Zufahrtsinsel mit Unterstützung der Stadtmitarbeiter eine Platane nebst Basaltstele gesetzt wurde, ein lebendiger, wachsender Baum mit einem steten Wächter. Bürgermeister Kreuter begleitete die Pflanzung mit den Worten Warren Buffetts: „Heute sitzt jemand im Schatten, weil jemand vor langer Zeit einen Baum gepflanzt hat.” Jörg Haafke animierte auch das Plenum, sich aktiv an diesem „Baumgeflüster” zu beteiligen und so folgten weitere Gedanken über Bäume, von dem Liedtext „Mein Freund, der Baum” über Bäume als Liebessymbol bis hin zu bedeutenden Baumnamen aus Literatur und Kultur, was kurzum zur Benennung der Platane als „Betti” führte.

Immer wieder drehten sich die Baumgedanken um Themen wie Zeit, Orte sowie Menschen und ihre Verantwortung. All dies mündet wohl im Begriff „Nachhaltigkeit”. Heute müssen wir Verantwortung für morgen übernehmen, damit andere eine lebenswerte Welt vorfinden. Als Dankeschön erhielten daher alle Beteiligten ein Baumscheiben-Medaillon, in das Datum und Koordinaten der Pflanzung eingeschrieben waren. Haafke schloss dieses „Baumgeflüster“ mit den Worten Joseph Beuys’: „Denn wir wollen das Pflanzen ja nie mehr beenden.“ Und so kann diese Baumpflanzung vielleicht als Impuls verstanden werden, ein kleiner guter Gedanke, der weitere Bäume in die Stadt trägt…