Leselust statt Lesefrust beim Vorlesewettbewerb

Ein Aufschrei des Entsetzens ging – nicht zu Unrecht – durch die Republik, als Anfang Dezember letzten Jahres die Ergebnisse des internationalen Leistungsvergleichs PISA für das Jahr 2022 veröffentlicht wurden. Darin haben die deutschen Schülerinnen und Schüler so schlecht wie nie zuvor abgeschnitten. Verschlechtert hat sich demzufolge auch die Lesekompetenz der Heranwachsenden. Lesefrust statt Leselust, könnte man meinen.

Nicht so jedoch am Schwalmgymnasium, wo Dorothea Reiß aus der Klasse 6a als Siegerin aus dem diesjährigen Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels hervorgegangen ist. In einem starken Finale, das von Herrn Schmitz organisiert und „moderiert“ wurde und am 14. Dezember stattfand, konnte sich Dorothea gegen die übrigen sieben Finalisten durchsetzen.

Wie üblich waren nämlich pro Klasse zwei Vertreter zu diesem Wettbewerb angetreten, und zwar die beiden Sieger bzw. Siegerinnen des Klassenentscheids der vier sechsten Klassen des Schwalmgymnasiums: Neben Dorothea Reiß waren das Janos Liehr, ebenfalls aus der 6a, Lena-Marie Huck und Silia-Eliza Block aus der 6b, Lara Towbert und Leonard von Dobschütz (als Nachrücker für Magdalena Brychlik) aus der 6c sowie Tabea Anna Roth und Finja Riebeling aus der 6d. Bundesweit nehmen alljährlich rund 600.000 Schülerinnen und Schüler an diesem Wettbewerb teil, der seit 1959 jedes Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und kulturellen Einrichtungen veranstaltet wird.

Umgeben von Büchern und somit im passenden Rahmen, nämlich in der Mediathek des Schwalmgymnasiums, mussten diese acht Klassenbesten im ersten Durchgang zunächst einen von ihnen selbst gewählten und vorbereiteten Text kurz vorstellen und für drei Minuten daraus vorlesen, bevor dann im zweiten Durchgang ein von Herrn Schmitz ausgesuchter, den Schülerinnen und Schülern aber vorab nicht bekanntgegebener Text auf dem Programm stand. Dieses Mal war das mit Cornelia Funkes „Tintenherz“ sozusagen ein moderner Klassiker der Jugendliteratur, in dem passenderweise das Lesen von Büchern eine zentrale Rolle spielt.

Mit großer Aufmerksamkeit folgten nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d von Frau Dehnert, die als Publikum schon einmal einen Eindruck davon gewinnen durften, was sie selbst im nächsten Schuljahr erwarten wird, dem Vortrag der acht Finalisten und fieberten gespannt mit den Romanfiguren, die ihnen in teils lustigen, teils spannenden Situationen „entgegentraten“, mit.

Auch die vierköpfige Jury bestehend aus den Deutschlehrkräften Frau Dehnert und Herrn Schmitz, Frau Schmidt aus der Mediathek und erfreulicherweise auch dieses Mal wieder Frau Harras-Fink aus der örtlichen Buchhandlung Hexenturm lauschte hochkonzentriert. Trotzdem fiel den vier Juroren die abschließende Entscheidung, wer auf das „Siegertreppchen“ treten durfte, angesichts der durchweg beeindruckenden Leistungen der acht „Zauberzungen“, wie Cornelia Funke es wohl ausdrücken würde, alles andere als leicht. Nach eingehender Beratung wurde schlussendlich Dorothea als Schulsiegerin gekürt, die sowohl mit ihrem ausdrucksstarken und souveränen Vortrag aus dem Roman „Wolkenherz – Die Spur des weißen Pferdes“ von der Autorin Sabine Giebken als auch beim Vorlesen des Fremdtextes am meisten überzeugen konnte und nun unsere Schule im Februar beim Kreisentscheid vertreten wird: Wir wünschen dir schon jetzt viel Glück! Den zweiten und dritten Platz belegten Finja und Lara.

Neben viel Lob und Anerkennung für die großartige Leistung aller Teilnehmer gab es für die drei Erstplatzierten natürlich eine Urkunde sowie einen Buchgutschein, und alle acht „Leseratten“ bekamen zudem ein Buch geschenkt, eine Spende der Buchhandlung Hexenturm, der an dieser Stelle noch einmal Dank gesagt sei! So ist auch weiterhin für genug Lesestoff und hoffentlich anhaltende Leselust gesorgt!