Ein Ausflug in die Nacht

Am magischen Datum des 07.07. fand sich der WU Umwelt zu recht später Stunde in der Schule ein, um sich mit dem Fledermausexperten Marko König auf Entdeckungstour zu begeben. Zunächst berichtete dieser allerhand Wissenswertes über die verschiedenen Arten wie Zwergfledermaus, Braunes Langohr oder die seltene Große Hufeisennase. Die kleine Zwergfledermaus beispielsweise, die bei uns sehr häufig anzutreffen ist, würde zusammengefaltet in eine Streichholzschachtel passen, sodass ihr auch winzige Spalte als Unterschlupf für den Tag dienen. Ihre Säuglinge sind sogar nur so groß wie eine Biene.

Doch warum sind Fledermäuse eigentlich so wichtig für unser Ökosystem? Die Flugtiere vertilgen zum einen des Nachts pro Exemplar 3000 bis 4000 Mücken, sodass diese Mensch und Tier nicht mehr piesacken können oder auch keine Ernteerträge dezimieren. Zum anderen helfen einige Fledermausarten bei der Bestäubung von nachtblühenden Pflanzen oder verbreiten Samen. Bei ihrer Jagd orten sie die Insekten mit einem ausgeklügelten Ultraschallsystem, das wie ein Echo den Schall von den Beutetieren zurückwirft. So malen sich die Fledermäuse quasi ein Hörbild ihrer Umgebung.

Ihre Flughaut pflegen die fliegenden Säugetiere mit einem öligen Sekret, das sie mit ihrem Maul auftragen. Im Winter fahren die Fledermäuse ihre sämtlichen Körperfunktionen herunter, ihr Herz schlägt dann nur noch ca. 20 statt 400 Mal pro Minute. Als Winterquartier dienen gern frostfreie und feuchte Kellerräume, daher ist es hilfreich, den Tieren Zuflug zu gewähren.

Nach Sonnenuntergang machte sich die Gruppe dann auf in Richtung Eisenbahnbrücke, wo die Flugtiere gerne die Insekten snacken, die sich unter den warmen Mauern aufhalten. Dank der Bat-Detektoren, die die Ultraschallwellen für uns hörbar machen, konnten wir dann die Flugkünste der faszinierenden Tiere auch mit Soundeffekten erleben - wie kleine Lenkdrachen surrten sie durch die Lüfte.